Veranstaltungen im Roten Zelt auf dem UZ-Pressefest

Im Rahmen des Roten Zeltes auf dem UZ-Pressefest in Dortmund (01.-03. Juli) bietet Assoziation Dämmerung zwei Veranstaltungen an:

Samstag (2. Juli): 11.00-13.00 Uhr

Dem Schlachten ein Ende setzen – ein Dialog über Marxismus und Tierbefreiung

Bis heute ist die Forderung nach einem Ende der Tierausbeutung nur auf der Agenda der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung zu finden. Die historisch noch junge Bewegung verliert sich bisher in eifrigem Aktivismus und Konsumboykott und versäumt es, die Herrschaft des Menschen über die Tiere im Kontext der Klassenfrage zu verstehen und diese entsprechend zu beantworten. Die klassenkämpferische Linke hingegen ignoriert das gesellschaftlich produzierte Leiden der Tiere in ihrer Theorie und Praxis weitgehend. Viele KommunistInnen belächeln die Anliegen der TierausbeutungsgegnerInnen; einige reden sogar der Fleischindustrie das Wort – obwohl es kein einziges historisch-materialistisches Argument dafür gibt, das Leid der Tiere nicht ebenso abzuschaffen wie unser eigenes.

Die von der Tierrechtsgruppe Zürich herausgegebene Publikation „Dem Schlachten ein Ende setzen“ leistet einen Beitrag, die Kluft zwischen MarxistInnen und TierbefreierInnen zu verringern. Im Gespräch zwischen einem Mitglied des Herausgeberkollektivs und einem der Autoren soll erläutert werden, warum eine Vereinigung von Marxismus und Tierbefreiung nicht nur politisch sinnvoll, sondern historisch notwendig und überfällig ist.

Die Publikation „Dem Schlachten ein Ende setzen“ kann unter folgendem Link als PDF heruntergeladen werden: http://www.tierrechtsgruppe-zh.ch/wp-content/files/Marxismus_und_Tierbefreiung_Antidot.pdf

 

Samstag (2. Juli): 15.15-17.00 Uhr

Hoch die »antinationale« Solidarität? »Antideutsche« vereinnahmen den Internationalismus – gegen Klassenbewusstsein und Antiimperialismus

Auf dem Weg zu neuen Ufern? Unter dem Label »internationaler Antinationalismus« setzen sich »antinationale« und »postantideutsche« Organisationen wie das UmsGanze-Bündnis scheinbar von ihren früheren, durch neokonservative Ideologeme geprägten (»antideutschen«) Positionen ab. Unter den politischen Vorzeichen des Bürgerkrieges in Syrien und der Selbstverteidigungskämpfe der Kurden in Rojava und im Osten der Türkei versuchen sie sich an einer international ausgerichteten Politik. Immer mehr Internationalisten nehmen diese vermeintliche Kurskorrektur zum Anlass, Bündnisse mit diesen Kräften einzugehen. Doch bei näherer Betrachtung erweist sich auch der »internationale Antinationalismus« als auf den westlichen Imperialismus eingeschworenes Projekt. Er ist also nichts anderes als eine camouflierte Modernisierung »antideutscher« Ideologie, Strategie und jahrzehntelanger Praxis der Erosion linker Politik. Mit gravierenden Konsequenzen: Internationalismus wird von der Klassenfrage abgekoppelt, unter dem Deckmantel der »internationalen Solidarität« jede Intervention der NATO sowie deren Alliierter abgenickt, bestenfalls beschwiegen, und antiimperialistische Linke bekämpft. Nach der Instrumentalisierung des Holocausts und der Neutralisierung der Antisemitismuskritik droht nun dem Internationalismus die Zurichtung für die Affirmation von Kapitalismus und Krieg.

Diese Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Arbeitskreis 8. Mai (Frankfurt) ausgerichtet.

Das vollständige Programm des Roten Zeltes können Sie hier einsehen: https://roteszelt.wordpress.com/veranstaltungen-im-roten-zelt/