Die Rechtsentwicklung in Israel und ihre Rezeption in Deutschland

Vortrag: Moshe Zuckermann (Tel Aviv)

Anschließend Diskussion mit Rolf Becker und Norman Paech

Samstag 16. November 2019
Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, Hamburg-St. Pauli
Beginn: 19 Uhr

Bei den Wahlen in Israel gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen radikal nationalistischen Parteien. Benjamin Netanjahu, Benny Gantz und Avigdor Liebermann Waren erfolgreich mit Versprechen (u.a. der Annexion des Westjordantals), deren Umsetzung eine Zuspitzung der permanenten Völkerrechtsbrüche und die vollständige Entrechtung der Palästinenser zur Folge haben würde. Die parlamentarisch verankerte Siedlerbewegung hat längst freie Hand in den besetzten Gebieten, und die Repression gegen die linke Opposition wird verschärft.

In einem ebenfalls auf Rechtskurs steuernden Deutschland kommt diese Entwicklung nicht zuletzt zum Zweck der Entsorgung der Vergangenheit sehr gelegen. CDU/CSU, SPD, FDP, AfD und Grüne, ebenso Meinungsmacher-Medien, Gewerkschaften und NGOs, unterstützen sie durch die Verleumdung jeglicher Kritik an israelischer Regierungspolitik als»Antisemitismus« und durch ideologische Inszenierungen wie »Deutschland trägt Kippa«. Auch Vertreter der Partei Die Linke, »Antifas« und andere außerparlamentarische Linke versammeln sich im Lager der zur deutschen Staatsräson erklärten »Israelsolidarität« − die sich zunehmend aggressiv vor allem gegen das humanistische Judentum richtet.

Moshe Zuckermann ist Historiker, Soziologe und Autor zahlreicher Studien zum Nahost-Konflikt, Holocaust-Gedenken und zu den Antisemitismus-Debatten in Deutschland und Israel. Seine jüngste Buchveröffentlichung trägt den Titel »Der allgegenwärtige Antisemit« (2018).

Flyer zur Veranstaltung